SPD Ortsverein ehrt seine Jubilare

Am vergangenen Sonntag ehrte der SPD Ortsverein Ginsheim-Gustavsburg bei seiner vorweihnachtlichen Familienfeier langjährige Mitglieder der Partei für ihre Treue zur sozialdemokratischen Idee. Landtagsabgeordnete Kerstin Geis übernahm gerne die Laudatio der vier Genossen, die seit zehn, fünfundzwanzig, fünfzig und sogar 60 Jahren an der „Verwirklichung sozialdemokratischer Ziele“ mitwirken, wie es in den überreichten roten Ehrenurkunden heißt.

Für Heiterkeit und auch Nachdenklichkeit bei den gut vierzig versammelten Gästen sorgte dabei der schon traditionelle geschichtliche Rückblick auf die jeweiligen Eintrittsjahre von Erich Bender 1958, des Ehrenvorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Jochen Krausgrill im Jahre 1968, des Ehrenstadtrat Franz Birle 1993 sowie dem Stadtverordneten Dirk Herrmann, der 2008 dem SPD Ortsverein beigetreten ist.

So erinnerte Kerstin Geis an die Weltausstellung 1958 und den Bau des Atomiums in Brüssel, mit dem seinerzeit noch die Kernenergie als fast unerschöpflicher Energieträger der Zukunft und Symbol des Fortschritts gefeiert wurde. Doch die tödliche Gefahr der atomaren Energie – nicht nur durch kriegerische Anwendung – führt auch zu Widerstand und politischer Diskussion, die in den ersten Ostermärschen, Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen und vielen anderen Protestformen seinen Ausdruck findet.

Es ist der politische Hintergrund, den Erich Bender zu den Sozialdemokraten bringt und den die Landtagsabgeordnete in ihrer Würdigung als stillen, aber stets treuen und zuverlässigen Helfer bei Veranstaltungen und Aktionen seines Ortsvereins beschreibt.
 
Ganz besonderen Dank und Anerkennung zollte die Laudatorin dem langjährigen Stadtverordnetenvorsteher Jochen Krausgrill, der sich nach seinem Eintritt in die SPD 1968 in vielen Ämtern und Funktionen verdient gemacht hatte und den Geis angesichts von langjährigen Tätigkeiten in allen drei Fachausschüssen der Stadtverordnetenversammlung, aber auch als Ortsvereinsvorsitzender in Ginsheim als die „Politische Allzweckwaffe“ der Sozialdemokratie herausstellte.
 
Ebenso beeindruckt zeigte sich die Laudatorin von der kommunalpolitischen Vita des ehemaligen ersten Beigeordneten Franz Birle und – nach der Verleihung der Stadtrechte an Ginsheim-Gustavsburg – „ersten“ Ersten Stadtrats der noch jungen Stadt. Birle bekleidete darüber hinaus zahlreiche Funktionen in überregionalen Gremien und stand gleichfalls einige Jahre dem Ortsverein Ginsheim vor. 

Bewegte Zeiten

In ihrem historischen Rückblick schaute die Landtagsabgeordnete auf das politisch bewegte Jahr 1968, das nach dem Attentat auf Rudi Dutschke und den Studentenprotesten zu einem Jahr des Umbruchs wurde und mehr als andere Jahre eine Spur in der jüngsten Geschichte hinterließ und schließlich zum Synonym für eine ganze Generation wurde, die das politische, wirtschaftliche und kulturelle Selbstverständnis der Nachkriegszeit infrage stellte.
 
Vor aktuellem politischem Hintergrund waren die Themen, die die Menschen vor 25 Jahren bewegten nicht ganz unbekannt. Schon damals zählen Ausländerfeindlichkeit und Asylpolitik zu den beherrschenden Themen. Mit Entsetzen reagieren die meisten Deutschen auf den rechtsextremistischen Brandanschlag von Solingen, bei dem Ende Mai 1993 fünf türkische Frauen und Mädchen getötet werden.
 
Das auch schon zehn Jahre Mitgliedschaft in einer Partei ein guter Anlass für Dank und Würdigung der geleisteten Arbeit sein kann, machte Kerstin Geis an Dirk Herrmann deutlich, der in dieser Zeit schon Verantwortung im Ortsvereinsvorstand, darunter auch als dessen Vorsitzender und im Kommunalparlament als stellvertretender Vorsitzender dieses Gremiums übernommen hat.
 
Den adventlichen Rahmen gab Thorsten Siehr der Feier mit der Lesung heiterer aber auch besinnlicher Gedichte über den „Christbaumständer“ aus der „Frankfurter Knoppschachtel“ und dem Büchlein „Meenzer Weihnachten“ von Rudi Henkel, bevor man noch lange bei einem hervorragenden Buffet im Ginsheimer Bürgerhaus zusammensaß.

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