Prüfantrag für eine artenreichere, ökologischere und wertvollere Wildstaudengestaltung
öffentlicher Grünflächen

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  • Erstellungsdatum 5. Oktober 2022
  • Zuletzt aktualisiert 5. Oktober 2022

Prüfantrag für eine artenreichere, ökologischere und wertvollere Wildstaudengestaltung
öffentlicher Grünflächen

Wildstauden sind nicht gleichzusetzen mit unordentlichen Beeten und durcheinander wachsenden
Pflanzen, sondern drücken vielmehr aus, dass es sich hier um natürlich vorkommende Arten handelt,
die züchterisch nicht verändert wurden. Ihr großes Plus sind die seit vielen Jahren an unsere Natur-
und Umweltbedingungen angepasst und meistens pflegeleichter, robuster und genügsamer als viele
andere unserer Pflanzen.

Mit der Umstellung vom sogenannten Wechselflor, der zweimal jährlich ausgetauscht werden muss,
sollen nicht nur Kosten eingespart werden, sondern auch eine Anpassung bezüglich des städtischen
Grüns an den Klimawandel vollzogen werden. Wechselflor bedingt, dass verblühte Pflanzen entsorgt
werden müssen. Dies ist kostenintensiv. Zudem ist der Wechselflor pflegeintensiv und die
betreffenden Pflanzen haben einen vergleichsweise hohen Wasserverbrauch.

Auf den öffentlichen Grünflächen mit der Wildstaudenbepflanzung soll so der Pflegeaufwand
minimiert werden, denn sie sind nach dem ersten Jahr bereits deutlich genügsamer als der
Wechselflor. Wildstauden kommen auch mit schwierigen Standorten, etwa mit kargem Boden oder
Trockenheit zurecht, an denen sich Zuchtformen schwertun.

Zum Einsatz sollen insbesondere ausdauernde Wildstauden wie Eisenhut oder Waldgeißbart genutzt
werden, welche besonders langlebig gelten. Kurzlebigere heimische Arten wie Akelei, Wilde Malve
oder Fingerhut sind dagegen ideale Lückenfüller. Sie sähen sich selbst aus und sorgen so für
willkommene Abwechslung.

Mit robusten Wildstauden hält eine vielfältige Tierwelt in unseren öffentlichen Grünflächen Einzug,
den viele Insekten wie Falter und Wildbienen, inklusive Hummeln, sind auf ganz bestimmte Arten
angewiesen. Von einer einzigen heimischen Pflanze profitieren mitunter über zehn Insektenarten. Und
dank der Insekten kommen auch die Vögel in das blühende Reich. Während die Pflanzen für Bienen
und Co. reichlich Nektar und Pollen bieten, halten sie für die gefiederten Gäste später im Jahr Früchte
oder Samen bereit.

Um insbesondere mögliche Verwunderung bei der Anzucht in der Öffentlichkeit zu vermeiden, sollen
an den öffentlichen, durch die Stadt gepflegten Grünflächen Tafeln mit entsprechenden Hinweisen
angebracht werden. Zudem soll über alle Kanäle der Öffentlichkeitsarbeit über die Umstellung
aufgeklärt werden.

Bezüglich der Haushaltskosten sollen verschiedene Faktoren in die Betrachtung einbezogen werden,
um so eine valide Aussage treffen zu können, welche Einsparungen bezüglich Kosten der Pflanzen, aber
auch der Mitarbeitenden eingespart werden können.

Die Umstellung, weg vom Wechselflor in den Beeten und den öffentlichen Grünanlagen soll nicht nur
Biodiversität fördern, sondern auch eine bessere Anpassung an den Klimawandel darstellen. Darüber
hinaus können Kosten eingespart werden.