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- Erstellungsdatum 31. März 2021
- Zuletzt aktualisiert 31. März 2021
Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen der heutigen Zivilisation. In der Wissenschaft besteht Einigkeit darüber, dass der Klimawandel durch die vom Menschen verursachten Emissionen klimaverändernder Gase verursacht wird. Die globalen Temperaturen sind gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter um 1 Grad Celsius gestiegen, weil die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280 ppm auf über 400 ppm angestiegen ist.
Der Mensch hat einen Klimawandel mit irreversiblen Folgen verursacht, welche weltweit zu spüren sind. Die Erderwärmung muss begrenzt werden, die Weltgemeinschaft hat in Paris 2015 dazu einen klaren Zielkorridor definiert.
Seitens seriöser Wissenschaftler besteht Einigkeit darüber, dass große Katastrophen wie z.B. ein massiver Meeresspiegelanstieg sowie die Zunahme von Dürren und Extremwetterereignissen mit verheerenden Folgen für weite Teile der Erdbevölkerung nur dann vermieden werden können, wenn es gelingt, die Erderwärmung auf 1,5°C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dieses Ziel muss in kürzest möglicher Zeit erreicht werden, wenn wir schlimmste Folgen für Mensch und Natur vermeiden wollen.
Die Realität sieht aber anders aus:
Trotz weltweiter Bemühungen über Jahrzehnte, den Ausstoß von Klimagasen zu reduzieren, nimmt deren Konzentration Jahr für Jahr zu. Alle Maßnahmen, dem Klimawandel entgegen zu wirken, haben bisher keinen Erfolg gezeigt. Die Wissenschaft prognostiziert verheerende Folgen für die menschliche Zivilisation und die Natur auf dem Planeten Erde.
Der Klimawandel ist somit keine wissenschaftliche Hypothese, sondern schon jetzt unerbittliche Realität. Er führt bereits heute zu massiven Schäden und zu Migrationsbewegungen. Er ist eine menschengemachte Katastrophe. Klimaschutz ist daher auch eine Frage des internationalen und generationenübergreifenden Menschenrechts.
Der Klimawandel kostet nicht nur Lebensqualität, sondern auch viel Geld. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Klimaanpassungsmaßnahmen deutlich teurer werden als vorbeugende Maßnahmen zum Klimaschutz, wie z.B. die Umstellung auf eine CO2-neutrale Energieversorgung und Mobilität. Jeder Euro für Klimaschutzmaßnahmen ist daher gut investiertes Geld und macht uns zukunftsfähig.
Die Folgen des Klimawandels betreffen auch Ginsheim-Gustavsburg. Die beispiellose Hitze- und Trockenperiode 2018 sowie auch die Stürme und mit Hochwasser verbundenen Starkregen der vergangenen Jahre haben uns bereits deutlich spüren lassen, was dieser Stadt bei zunehmender Klimaerhitzung in verstärktem Ausmaß droht.
Vor diesem Hintergrund muss die Stadt Ginsheim-Gustavsburg den Klimaschutz künftig noch stärker als prioritäre Aufgabe behandeln. Klimaschutz ist nicht nur eine nationale, sondern auch eine kommunale Aufgabe, insbesondere in den Bereichen Wohnen, Verkehr und Wirtschaft/Industrie. Weltweit haben mittlerweile über 500 Kommunen den Klimanotstand ausgerufen. Ein wegweisendes Beispiel, dem Ginsheim-Gustavsburg als Stadt folgen sollte.
Wir müssen als Stadtverordnete zudem ein eindeutiges Zeichen setzen und der verbreiteten Lobby der Klimaskeptiker und den Klimaleugner aus der AfD entschieden Paroli bieten.
Es ist dringend erforderlich, jetzt auf allen Ebenen von Gesellschaft und Politik zu effizienten und konsequenten Maßnahmen zu greifen, um die Katastrophe noch aufzuhalten. Insbesondere Kinder und Jugendliche, die wir als Stadtverordnete auch vertreten, werden die Auswirkungen weiterer Handlungslosigkeit in aller Deutlichkeit verspüren. Deshalb gehen aktuell seit einigen Monaten weltweit junge Menschen unter dem Titel Fridays for Future auf die Straße. Sie wollen nicht, dass die Politik ihre Zukunft weiter aufs Spiel setzt.